Charakteristisch für den Wirsing, eine der zartesten Kohlsorten, sind seine krausen, dunkelgrünen bis gelben Blätter. Obwohl ihn geschmacklich das typische Kohlaroma kennzeichnet, hat er anders als Rot- oder Weißkohl auch eine nussige Note. Aus Frühwirsing kann man Salat zubereiten, ansonsten wird Wirsing hauptsächlich geschmort, gedünstet oder auch gebraten. Durch seine großen Blätter ist der Wirsing wie gemacht für Kohlroulade und Lasagne. Auch lassen sich prima herzhafte Eintöpfe oder Aufläufe zubereiten.
Kalorienarm, reich an Vitamin C und Eisen bringt der Wirsing in den Wintermonaten grüne Power auf den Tisch. 100 Gramm Wirsing enthalten 32 kcal bzw. 133 kJ, 2,8 Gramm Eiweiß, 0,3 Gramm Fett und 2,9 Gramm Kohlenhydrate. Er liefert genau so viel Vitamin C wie Zitronen, außerdem Vitamin A und B6, Folsäure sowie die Mineralstoffe Eisen, Kalium, Magnesium und Phosphor. Den sekundären Pflanzenstoffen des Wirsings wird eine antioxidative, antibakterielle und das Immunsystem stärkende Wirkung nachgesagt. Ein echtes Kraftpaket also, dass ganz klassisch als Rahmwirsing oder deftiges Pfannengericht, gesunde Abwechslung auf den Tisch bringt. Noch dazu bekommt man Wirsing in der Saison immer frisch aus der Region.
Saison*: Frühwirsing gibt es ab Mai, danach folgen weitere Sorten und der Winterwirsing zum Einlagern, so dass das Gemüse ganzjährig im Handel erhältlich ist.
* Da es sich um ein Naturprodukt handelt, kann es hier zu regionalen Abweichungen kommen.
WASGAU Frische-Tipp: kurz blanchiert, lässt sich Wirsing auch gut einfrieren
Beim Einkauf sollten die Blätter frisch und knackig sein. Besonders auf Frostschäden sollte man achten. Im Gemüsefach des Kühlschranks kann man den Wirsing gut eine Woche lagern. Am besten sollte kein anderes Obst oder Gemüse direkt neben dem Wirsing gelagert werden, da er ethylenempfindlich ist und so schneller welkt. Wenn sich der Essensplan für die Woche kurzfristig ändert, lässt sich Wirsing auch gut einfrieren. Einfach die Blätter vorher kurz in Salzwasser blanchieren.
WASGAU Rezept-Idee: Vegane Wirsingroulade mit Rotkohl und Kartoffelstampf
Zutaten für 4 Portionen:
8 große Wirsingblätter
100g Sojaschnetzel (fein)
800 ml vegane Gemüsebouillon
1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
60g Cashewkerne
je 50g Soft-Datteln und getrocknete Feigen
Olivenöl
Margarine oder Öl zum Anbraten
Salz und Pfeffer aus der Mühle
Küchengarn
Im ersten Schritt die gewaschenen Wirsingblätter in kochendem Salzwasser 3-4 Minuten garen. Anschließend die Blätter mit einem Schaumlöffel vorsichtig herausheben, in einem Sieb abschrecken und abtropfen lassen.
Für die Füllung, die Sojaschnetzel mit 300 ml der aufgekochten Gemüsebrühe übergießen und 10 Minuten quellen lassen. In dieser Zeit Knoblauch und Zwiebel schälen, in feine Würfel schneiden und in der Pfanne bei mittlerer Hitze in Olivenöl anschwitzen. Danach zu den Sojaschnetzeln geben. Die Cashewkerne in einen Multizerkleinerer geben oder mit einem großen schweren Messer hacken und in der Pfanne bei mittlerer Hitze 4-5 Minuten goldbraun rösten. Zuletzt die Softdatteln und Feigen in kleine Würfel schneiden und zusammen mit den Cashews unter die Masse für die Füllung geben. Mit Salz und Peffer abschmecken.
Jetzt werden die Rouladen gegart. Dafür die Wirsingblätter vorsichtig vom Strunk befreien und jeweils mit 2 Esslöffel Füllung belegen. Die Seiten einklappen und die Blätter vorsichtig aufrollen und mit dem Küchengarn zuschnüren. Die Wirsingrouladen in einer Pfanne oder Bräter mit Deckel bei starker Hitze rundum 2 Minuten anbraten, die restliche Gemüsebrühe hinzugeben und zugedeckt, bei reduzierter Hitze 16-18 Minuten leicht köcheln lassen.
Zu den Wirsingrouladen passen besonders gut Rotkraut, Kartoffelknödel und eine vegane Bratensauce.
Der WASGAU Saisonkalender hält weitere Obst- und Gemüsesorten mit Tipps und Zubereitungsvorschlägen bereit. Finden Sie in unserem Magazin aktuelle Beiträge und lassen sich ein wenig inspirieren. Jetzt nachlesen und nachhaltig, nach dem Saisonkalender einkaufen und kochen.