Gilt der Riesling als König der Weißweine, so beansprucht der Spätburgunder diesen Titel für den Rotwein. In Deutschland sind rund 11 800 Hektar Rebfläche mit Spätburgunder bestockt. Das entspricht einem Anteil von 11,4 % der Gesamtrebfläche. Nach Frankreich und den USA weist Deutschland damit die drittgrößte Fläche für den Anbau dieser Rebsorte auf. Die edle und sehr alte Sorte verlangt viel Sorgfalt und stellt hohe Ansprüche an Klima und Boden. Am besten gedeiht sie in sogenannten Riesling-Lagen, also besten Lagen. Die Weinwelt dokumentiert den Pfälzer Burgundern eine hohe Qualität. Dabei tritt vor allem die Südpfalz mit ihren tiefgründigen Böden und dem milden Klima hervor. Hier wachsen, im europaweiten Vergleich, mit die besten Burgunder.
Spätburgunder - ein Rotwein mit echtem Potenzial
Der körperreiche und vollmundige Charakter des Spätburgunders kommt am besten als trockener Ausbau im Barrique zur Geltung. Er hat enormes Alterungspotenzial. Denn dank einer ausgeprägten Säure und Tannin Struktur gilt der Spätburgunder als sehr lange lagerfähig.
Spätburgunderweine schmecken vollmundig und samtig und haben ein fruchtiges Aroma und Nuancen von Mandel. Man trinkt sie chambriert auf 16 bis 18 Grad. Die Weine besitzen einen fruchtigen, mittelkräftigen Körper. Die rubinrote Farbe, sowie Noten von roten Früchten insbesondere Johannisbeere zeichnen diesen Wein aus.
Der beliebte Blanc de Noir wird oft vom Spätburgunder vinifiziert. Blanc de Noir „weiß von rot“ ist ein weißer Wein oder Champagner, der aus roten Trauben gekeltert wurde. Der Saft jeder Weintraube ist hell, unabhängig von der Farbe der Schale, denn der rote Farbstoff steckt ausschließlich in der Beerenhaut. Wird der Saft vor der Gärung von den Schalen getrennt, erhält man also einen hellen Wein. Der Blanc de Noir ist ein körperreicher und kräftiger Wein, der aber dennoch sehr bekömmlich ist, da rote Trauben weniger Säure als weiße enthalten.
Spätburgunder passt zu: Das Spektrum bei Rotweinen reicht von fruchtigen, frischen Weinen bis hin zu kräftigen und Tannin betonten Weinen aus dem Barrique. Durch seine warmen Aromen ist der Rotwein ein vielseitiger Speisebegleiter, vor allem für kernigere Speisen wie Pasta, Rindfleisch als Braten oder Rouladen, Wildgeflügel und Wild. Auch für Käseplatten mit Comté, mildem Camembert und Ziegenkäse, sowie Speisen der orientalischen Küche ist ein Spätburgunder ein harmonischer Begleiter.
Spätburgunder aus dem Barrique
Der Barrique-Ausbau zählt zu den beliebtesten Weinbehandlungsmethoden. Das französische Wort Barrique bedeutet Fass, und meint ein Eichenholzfass, in dem ein Wein eine Zeitlang gelagert wurde. Die aus dem Bordeaux stammende Bezeichnung beschreibt einen Fasstyp mit dem Standardvolumen von 225 Litern. Seit 1866 sind diese Gefäße eine international anerkannte Maßeinheit für den Weinhandel. Für den Ausbau ist jedoch heute jede Größe möglich. Die Barrique-Fässer sind im Gegensatz zu den konventionellen Holzfässern an den Innenwänden angeröstet. Diese besondere Form des Fassausbaus hat das Ziel Holz- und Röstgeschmackstoffe in den Wein einzubringen.