Die strahlend gelbe Quitte ist in zwei Sorten bekannt, die sich nach der Form des Kernobstes richten, nämlich als ausgesprochen harte Apfelquitte und etwas weichere Birnenquitte. Leider kann man ihr wunderbar fruchtiges, leicht zitroniges Aroma kaum roh genießen, weil Schale und Fruchtfleisch sehr hart sind und Gerbstoffe enthalten die bitter sind. Durch Kochen oder Garen werden die der herbe Geschmack und die Säure abgemildert. Das besondere Aroma und die Vielseitigkeit der Quitte in der Zubereitung lohnen aber auf jeden Fall die Mühe, die man teilweise für die Verarbeitung aufbringen muss. Sie eignet sich hervorragend zur Herstellung von Marmeladen, Kompott oder Saft. Gern auch als Quitten-Likör oder -Schnaps. In der experimentierfreudigen Küche findet sie sich auch in Eintöpfen, Suppen oder gebacken in Kuchen. Als heimisches Obst erfreut sich die Quitte wieder wachsender Beliebtheit.
Die Quitte ist praktisch überall auf der Welt zuhause
Es gab und gibt sie in Zentralasien ebenso wie im Iran, Arabien, Japan, Nordamerika und in Griechenland. Ihre Erntezeit beginnt hier bei uns in Deutschland Mitte/Ende September und reicht bis in den November. Damit sind die Quitten die späteste Obstsorte des Jahres. Quitten sollten auf jeden Fall separat gelagert werden, da sich ihr intensives Aroma schnell auf andere Lebensmittel überträgt.
Heilkraft der Quitte aus der Antike überliefert
Schon die Römer wussten um die Heilkraft der Quitte und verwendeten sie bei Husten, Entzündungen und Verdauungsbeschwerden. 100 Gramm Quitte enthalten 50 kcal bzw. 210 kJ, 0,4 Gramm Eiweiß, 0,5 Gramm Fett und 7,3 Gramm Kohlenhydrate. Sie liefert viel Vitamin C und Vitamin E, hinzu kommen Folsäure sowie die Mineralstoffe Mangan, Kalium, Kupfer, Zink, Eisen und Fluor. Die große Menge an Kalium wirkt sich positiv auf die Herzgesundheit aus. Auch Nerven und Muskeln benötigen dieses Mineral. Mit der zweifachen Pektinmenge eines Apfels sagt man der Quitte auch eine cholesterinsenkende Wirkung nach. Außerdem soll sie entzündungshemmend, schleimlösend und harntreibend sein.
Quitten süß-sauer eingelegt
Die beliebte Quittenmarmelade ist ein echter Klassiker und bestimmt auch die beliebteste Zubereitungsart. Auch Quittenkompott als süße Beilage, zum Beispiel zu Wildgerichten kommt gerne auf den Teller. Hier haben wir ein ganz einfaches Rezept für Quitten süß-sauer. Das eingelegte Obst passt ganz wunderbar zu einer Vielzahl an Fleischgerichten und sorgt für einen ganz besonderen Genuss-Moment.
Zutaten für 4-5 Portionen:
1,5 kg Qiutten
400g Zucker
2 Stück Bio Vanilleschote
800 ml Wasser
3-4 EL Essig-Essenz (25%)
etwas Salzwasser
Den weißen Flaum der Quitten abreiben, die Früchte waschen, entkernen und in kleine Stücke schneiden. Damit sich das Obst nicht verfärbt, direkt in Salzwasser legen.
In einem Topf die aufgeschnittenen Vanilleschoten, Zucker, Essig-Essenz und Wasser aufkochen. Jetzt die abgetropften Quittenstücke hinzugeben und etwa 10 Minuten bei mittlerer Hitze weich kochen.
Quitten mit einer Schaumkelle herausnehmen und in saubere Gläser mit Schraubdeckel füllen. Die Gläser kurz vorher am besten mit kochendem Wasser ausspülen. Den Sud zur Hälfte einkochen lassen und heiß über die Quitten geben. Jetzt die Gläser sofort verschließen und abkühlen lassen.
Mehr Beiträge zum WASGAU Saisonkalender gibt es hier.