Die Fastenzeit bis Ostern wollen wir nutzen, um zum Wohle der Umwelt und unserer Gesundheit den Plastikmüll zu verringern und im besten Fall ganz zu vermeiden. Unter #plastikfasten findet man Erfahrungen, Ideen, Anregungen und Tipps zum Thema auf Facebook, Instagram, Twitter oder YouTube. Jetzt inspirieren lassen und mitmachen!
Der Einstieg in das Plastikfasten fällt nicht in allen Bereichen gleich leicht. So manches im täglichen Leben muss man vielleicht neu überdenken und anders organisieren. Schnell wird aber klar, dass es auch viele Dinge gibt, die sich einfach umsetzen lassen. Ziel sollte es sein, aus der Fastenzeit etwas mitzunehmen und nicht wieder in alte Muster zu fallen. Zudem öffnet das Auseinandersetzen mit den Verpackungen oft auch einen Blick auf die Inhaltsstoffe der Produkte. So tun wir nicht nur unserer Umwelt etwas Gutes, sondern auch uns.
Warum wir einfach weniger Müll produzieren und den erzeugten Müll sorgfältig trennen sollten, wollen wir hier aufzeigen:
Müll trennen - so wird unser Müll recycelfähig
In Deutschland fallen jedes Jahr über 40 Millionen Tonnen Hausmüll an. Die sorgfältige Trennung zuhause ist Voraussetzung fürs Recycling und wichtig für unsere Umwelt.
Den größten Anteil bilden Verpackungen aus Pappe, Kunststoff oder Glas. Somit steht die Vermeidung von Verpackungsmüll an erster Stelle.
Auf was muss ich bei der Mülltrennung achten?
Es ist so, dass die meisten Wertstoffe in unserem Müll durch eine saubere Trennung sinnvoll recycelt werden können. Es gibt viele Wertstoffe, die sich gut recyceln lassen:
Glas: wird je nach Landkreis am besten nach Farben sortiert in Altglas-Containern entsorgt.
Metalle: Alu und Weißblech können über den Gelben Sack oder die Wertstoff-Tonne entsorgt werden. Kupfer, beispielsweise in alten Kabeln, kann beim ortsangehörigen Wertstoffhof abgegeben werden.
Papier, Pappe und Karton: Die separate Sammlung dieser Wertstoffe in den vorgesehenen Tonnen oder Containern spart viel Energie und wichtige Ressourcen wie Wasser.
Plastik: Hier gestaltet sich die Trennung leider schwieriger, da es sehr viele verschiedene Kunststoffe gibt. Dabei gilt es einiges zu beachten.
Richtig Müll trennen: Plastikmüll als Problemfall
Recycling versteht sich als Kreislauf: Aus Alt wird Neu. Leider ist es bei Plastik sehr viel schwieriger, den Kunststoff in einen Kreislauf zurückzubringen und das Material wiederzuverwerten. Plastik ist unser liebstes Verpackungsmaterial. Rund 38 Kilogramm Plastikmüll produzieren wir in Deutschland im Jahr pro Kopf (laut Plastikatlas 2019). Den größten Teil machen Kunststoffe für Einwegprodukte und Verpackungen aus. Die Recyclingquote liegt hier bei etwa 50 Prozent.
Plastikmüll richtig trennen: Welche Plastiksorten gibt es?
- Hartplastik wie etwa Wäschekörbe, Wassereimer und Gartenmöbel können beim Wertstoffhof oder in gekennzeichneten Containern entsorgt werden. Diese Teile werden geschreddert und danach eingeschmolzen.
- Weiche Plastikarten mit der Kennzeichnung PET und LDPE sind ebenfalls einfach zu recyceln.
- Getränkekartons, Pappbecher oder Tiefkühlverpackungen mit Kunststoffbeschichtung und viele Verpackungen sind nur sehr schwer wiederzuverwerten. Hier sind die verschiedenen Stoffe wie Papier, Plastik und Metallfolien sehr eng miteinander verbunden.
Dennoch ist es sehr wichtig, den Plastikmüll sorgfältig zu trennen, denn nur wenn überhaupt getrennt wird, kann recycelt werden. Zudem sollte jeder für sich versuchen, weniger Plastikmüll zu erzeugen.
Biomüll liefert uns Energie
Seit 2015 gibt es in Deutschland in allen Kommunen eine Tonne für Biomüll. Hinein kommen alle Lebensmittel- und Küchenabfälle, natürlich ohne Verpackung, Essensreste und Grünabfälle.
Unser Bioabfall ist ein wichtiger Rohstoff für die Gewinnung von Biogas und ein wertvoller Kompostlieferant. Bei der Energiegewinnung sind richtig sortierte Bioabfälle eine ökologische Alternative zu den extra angebauten Energiepflanzen wie zum Beispiel Mais.
Biogasanlage vs. Müllverbrennungsanlage: Etwa 34 Minuten Licht in einer 11-Watt-Lampe liefert eine Bananenschale. Essensreste liefern wegen des hohen Nährstoffgehalts noch mehr Energie. (Angaben: NABU)
Deshalb ist es wichtig, die Küchenabfälle sorgfältig zu trennen, damit möglichst viel davon genutzt werden kann und nicht aussortiert werden muss und direkt in die Müllverbrennung geht.
Kompostierung im eigenen Garten: Einen Kompost für Gartenabfälle und biologisch abbaubares Material kann man auch im heimischen Garten anlegen. Dabei sollte aber dringend darauf geachtet werden, dass der Kompost gut durchlüftet ist und keine gekochten Lebensmittel oder Fleisch- und Knochenreste hier entsorgt werden. Denn schnell fühlen sich Nage- und kleine Raubtiere davon angezogen.
Die entstandene Komposterde kann gesiebt und wieder für den Garten genutzt werden.
Sauber trennen hilft: Warum soll ich Altglas nach Farben trennen?
Getrennt gesammeltes, also nach Farben sortiertes Glas kann zu fast 100 Prozent recycelt werden. Und das ohne große Qualitätsverluste.
Um das Recycling zu ermöglichen, muss das Glas in den passenden Container für Weiß-, Braun- und Grünglas (hier kann auch blaues und gelbes Glas dazu) einsortiert werden. Weißes und braunes Glas müssen auf jeden Fall sortenrein in die Altglastonne/-container.
Und noch besser ist es, wenn Glasflaschen und Einweggläser ohne Deckel entsorgt werden.
Auf keinen Fall ins Altglas gehören:
- Glühbirnen
- Porzellan, Keramik
- Trinkgläser, Fensterglas und Vasen
- Blei- und Kristallglas, Spiegelglas
Diese Materialien stören das Recycling sehr, da z.B. das Glas einen höheren Schmelzpunkt und eine andere Zusammensetzung hat.
Und zum Schluss: Was landet im Restmüll?
In den Restmüll wandern alle nicht verwertbaren Stoffe, die keine Problemstoffe sind. In Deutschland wird der Restmüll verbrannt. Die dabei freigesetzte Wärme wird zur Energiegewinnung genutzt.
Es gibt Gegenstände wie bspw. Batterien, Elektrogeräte, CDs und alte Handys, die auf gar keinen Fall über den Hausmüll entsorgt werden dürfen. Diese müssen zum Wertstoffhof oder anderen Sammelstellen gebracht werden. Hier lohnt auch immer ein Blick ins Internet. Denn gerade für alte CDs oder Handys gibt es oft gesonderte Sammel-Aktionen zugunsten von verschiedenen Umwelt-Projekten.
Gemeinsam gegen Lebensmittelverschwendung
WASGAU ist Mitglied im Dialogforum Groß- und Einzelhandel zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung. Durch konkrete Maßnahmen tragen wir als Mitglied dazu bei, Lebensmittelabfälle in unserem Verantwortungsbereich zu reduzieren und verkehrsfähige Lebensmittel weiter zu nutzen bzw. weiterzugeben.
Bis 2030 soll die weltweite Nahrungsmittelverschwendung pro Kopf auf Einzelhandels- und Verbraucherebene halbiert werden. Ein ehrgeiziges Ziel, das wir nur gemeinsam erreichen können.
Wie Sie aktiv dazu beitragen können, Lebensmittelverschwendung zu vermeiden, erfahren Sie hier in unseren Tipps zur Wertschätzung von Lebensmitteln.