Einfach lecker und umweltbewusst kochen und dabei das Klima schützen. Man kann eine Klima-Diät nach genauen Vorgaben und über einen bestimmten Zeitraum machen. Noch besser ist es aber, wenn wir versuchen, unser Bewusstsein zu schärfen, sei es im Bereich der Lebensmittel, beim Thema Müll oder Mobilität. Manche Veränderungen, vor allem wenn sie dauerhaft und nachhaltig sein sollen, sind nicht immer einfach in den Alltag zu integrieren. Alte Gewohnheiten müssen überdacht und gegebenenfalls angepasst, neue Wege gefunden und so manches System im täglichen Ablauf überprüft werden. Aber die Mühe lohnt sich! Wir bleiben gesund und schützen dabei unsere Umwelt.
Fakten:
Weltweit haben Forscherinnen und Forscher in den letzten Jahren daran gearbeitet aufzuzeigen, dass das, was wir essen und wie wir es produzieren, über die Gesundheit der Menschen und des Planeten entscheidet.
So werden bei einer Klima-Diät bzw. einer klimabewussten Ernährung Mensch und Umwelt zum gemeinsamen Maßstab. D.h., es geht darum, die natürlichen Grenzen unseres Planeten einzuhalten und Krankheiten wie Diabetes und Herzinfarkt, die durch eine falsche Ernährung wahrscheinlicher werden, vorzubeugen.
Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung gehören für viele beim Essen mittlerweile genauso dazu wie ein gutes Rezept und der vorangehende Einkauf. Wir bei WASGAU wissen: Lange Transportwege von Lebensmitteln belasten das Klima und die Umwelt.
Schön gehört?
Privater Konsum hat sehr große Auswirkungen auf den CO2-Ausstoß. Die Deutschen produzieren im Jahr rund elf Tonnen CO2 pro Kopf. Auf die Ernährung entfallen dabei etwa 1,7 Tonnen, was einem Wert von 15 Prozent entspricht.
Für eine positive Gesamtbilanz reicht eine klimabewusste Ernährung natürlich nicht aus, insbesondere durch niedrige Verbrauchswerte für Wohnräume und ein bewusstes Mobilitätsverhalten verbessern wir unsere persönliche Kohlendioxidbilanz.
Was muss ich bei einer klimabewussten Ernährung beachten?
Die Zusammensetzung der Lebensmittel auf unseren Tellern sollte sich nicht nur im Rahmen einer Klima-Diät ändern, sondern langfristig nachhaltiger werden. Um die Klimabilanz beim Einkauf zu verbessern, muss man darauf achten, dass unsere Lebensmittel aus nachhaltigem Anbau kommen und die Verschwendung von Lebensmitteln deutlich reduziert wird. Auf dem Einkaufszettel stehen dann kaum Fleisch, wenig Milchprodukte, dafür Kartoffeln und Nudeln sowie viel Obst und Gemüse nach Saison und am besten unverpackt.
Tipps für eine klimafreundlichere Ernährung:
- Bio-Produkte bevorzugen (am besten regional und nach Saison kaufen), denn der Ökolandbau hat im Schnitt eine gute Klimabilanz.
- den Fleischverzehr senken und dafür besseres Fleisch essen. Für Fleisch und auch für Milchprodukte gilt es die Herkunft zu beachten. Die Produkte sollten von Weidetieren aus ökologischer Produktion stammen.
- Milchprodukte nur noch in Maßen genießen. Hier gilt es wie beim Fleisch, die Herkunft und die Qualität der Produkte zu berücksichtigen.
- regional erzeugte Produkte bevorzugen. Hier sorgen kurze Transportwege für eine gute CO2-Bilanz. Zudem stärkt der Kauf die regionale Wirtschaft und ausgereiftes Gemüse und Obst sind besonders reich an Nährstoffen.
- nach Saison einkaufen. Denn reifes Obst und Gemüse ohne lange Transportwege und Lagerung schmeckt einfach besser, ist besonders nährstoffreich und hat eine gute CO2-Bilanz. Hier gilt der Satz „Alles zu seiner Zeit“.
- lieber frisch zubereitet als verarbeitet. Fertiggerichte sind umwelt- und klimaschädlich. Ein hoher Energieverbrauch in der Herstellung, lange Transportwege und viel Verpackungsmüll sind bei frisch zubereiteten Speisen leicht(er) zu vermeiden.
- Müll richtig trennen: Plastik, Altglas, Altpapier in die dafür vorgesehenen Sammelbehälter und organische Abfälle auf den Kompost oder in die Biotonne.
Wer sich klimabewusst ernähren möchte, kann sich als Grundlage an folgendem Speiseplan orientieren:
50 g Nüsse
75 g Hülsenfrüchte
28 g Fisch
14 g rotes Fleisch
29 g Hähnchen
250 g Milchprodukte
232 g Getreide
500 g Obst und Gemüse Essen für das Klima, und natürlich auch für uns, ist nicht immer einfach und so manches Mal bestimmt auch mit Verzicht verbunden. Wenn sich aber alles ein bisschen eingespielt hat - Einkaufsplanung, Kochen und Bevorratung -, kann man richtig stolz sein, einen wichtigen Beitrag zum Schutz unseres Klimas beizutragen. Ganz nebenbei ist eine gesunde und ausgewogene Ernährung ja auch für uns gut. In der Küche kann man einfach mal experimentieren oder auch bei Oma nachfragen. Viele alte Rezepte sind auf Zutaten der Saison und aus der Region abgestimmt. Gemüseeintopf, Ofengemüse aus verschiedenen Rüben oder Getreidebrei mit selbst eingelegtem Obst - hört sich doch gut an, oder?